Idee

Licht ist allgegenwärtig und läßt die sichtbare Welt entstehen. Im Licht leben und entfalten sich die Farben. Licht verbindet sich mit dem Dunkel zu einer polaren Einheit. Durch seine Differenziertheit und Nuancierung ist Licht Träger von atmosphärischer Stimmung und Emotionalität. Meine Lichtobjekte sind Mittler zwischen Raum, Mensch und Licht. Sie verbinden die unterschiedlichen Aspekte des Lichtes zu komplexen Konstruktionen. Sie sind ein Spiel mit Licht, Farben, Linien, Formen und Schatten und tauchen den Umraum in zarten Schimmer, hartes helles Aufleuchten oder filigran flackernde Licht-Schattenbilder. Sie verflechten Erhellung und Verdunklung, setzen Akzente als auch den umgebenden Raum ins Diffuse. Ich versuche mit ihnen, das Körperhafte des Raumes in Schein aufzulösen, zugleich nutze ich die räumliche Strukturiertheit des Lichtes. Sie verbinden freie künstlerische Expression mit den funktionalen Aspekten von Designleuchten. Ein zentrales Anliegen meiner Arbeit ist es, die Menschen durch das Medium Licht emotional anzusprechen. Das Lichtspiel meiner Lichtobjekte taucht den Raum in atmosphärische Stimmungen, welche die Menschen umfangen und berühren. Dabei erscheinen sie in unterschiedlichsten Ausdrucksformen: sie können als Lichtgemälde oder architektonische Konstruktion gestaltet sein, aber sie können genauso Bühnen sein, auf denen Geschichten und Lebensbilder erzählt werden. Die Objekte werden aus unterschiedlichsten Materialen wie Glas, Spiegel, Kunststoff, Papier und Metall und in unterschiedlichster Größe und Form von Kleinobjekten bis Raumgestaltungen hergestellt.

In der Arbeit mit den Bild- und Raumobjekten beschäftige ich mich vorrangig mit der menschlichen Identität. Ich versuche, die Krisen der Selbstfindung aufzuzeigen und stelle mich der Frage nach der Struktur und Dynamik des Individuationsprozesses. Identität kann gleichsam als eine Haut verstanden werden, die eine Oberfläche bildet, durch welche sich das Individuum sowohl nach außen als nach innen autonom und eigenständig auffassen kann. Diese Haut ist jedoch nicht geschlossen. Sie ist eine Oberfläche, die Durchgänge offen lässt. Sie ist Grenze und Tor zugleich. Diese Haut stelle ich in ihrer Durchbrochenheit dar.

Mit jedem Strich greife ich beim Malen in ein Unbekanntes ein. Jeder Augenblick fordert mich auf, das Unbekannte zu kennen und das Bekannte zu vergessen. Mit jeder Wahl trage ich die Verantwortung zu wissen, was ich nicht wissen kann. Immer wieder brauche ich den Mut, in die Tat hinüberzuspringen, alles Gewohnte fortzulassen. Ich stoße auf Muster, die dem Rationalen unzugänglich sind. Selbsttätig sprechen sich unbewußte Signaturen aus, begegne ich der unvertilgbaren Wiederholung. Muster um Muster wird an die Oberfläche gestoßen. Ich breche sie auf und suche ihre Deutung.